Berengar Laurer
Thomas Riedelchen
Fächerbild, Überbild
18. 06 - 31. 07. 2004
Mit der Ausstellung von Berengar Laurer, Thomas Riedelchen präsentieren
wir gegenwärtige Malerei, eine eigenwillige Variante von bayrischer
Postmoderne, die Sinnliches und Poetisches, Vernünftiges und Absurdes
hervorbringt, jenseits von Realismus und Abstraktion.
Ausgangspunkt für seine Malerei ist für Laurer die Frage: „Was nun,-
was nach der Avantgarde?“. Er möchte vermeiden, „... einer
vergangenen Epoche nachzulaufen oder nachzutrauern, sie nachzuempfinden
oder zu verschulen, sie aufzufrischen oder breitzutreten, sie
auszuquetschen oder zu verwässern“. Ihm geht es darum, einen
methodischen Ansatz für seine Malerei zu finden. Er entwickelt eine
Methode mit den Begriffen „Fächerbild / Überbild“. Diese Arbeitsmethode
kann man als Möglichkeit einer konzeptionellen Malerei auffassen.
Unter „Fächerbild“ versteht Laurer das Auffächern eines Sujets in verschiedene Stilformen. In ein vorgezeichnetes oder auch nur vorgestelltes Sujet werden „Ausmalfleckerl“ in verschiedenen Stilen eingetragen. Er nennt sie auch „Projektionseinträge“. Die drei Grundvarianten sind: konstruktiv, expressiv, realistisch. Die „Ausmalfleckerl“ bilden ein Patchwork aus verschiedenen Stilintarsien. Das Fächerbild entsteht.
Das „Überbild“ ergibt sich aus der Form und Anordnung der Ausmalfleckerl. Sie können als Streifen oder Stern, als Spirale oder Herzform, als Blume oder Segelboot, als Palme oder Buchstabe erscheinen. Sie bilden Formen, sie verselbständigen sich. Das Überbild entsteht.
»’s Sujet, ich mal‘s verschieden aus, mal „konstruktiv“, mal „expressiv“, mal „realistisch“ usw. usf.: ’s Fächerbild. Die Ausmalfleckerl, sie arrangieren sich, sie werden Quadrat, Klecks, Elefant usw. usf.: ’s Überbild.«
Berengar Laurer, geb. 1938 in Nürnberg, lebt seit 1970 in München.
Berengar Laurer ist der amtliche Name, Thomas Riedelchen das Pseudonym.